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    Die Verdauung

    Mund, Sepiseröhre - Magen - Proteinverdauung - Zwölffingerdarm, Bauchspeicheldrüse - Dünndarm - Dickdarm

    Mund und Speiseröhre



    Die Verdauung beginnt bereits im Mund. Die Speicheldrüsen

    den zu 99% aus Wasser und 1% aus dem Enzym Ptyalin (Amylase) bestehenden Speichel produzieren, 1,5-2 Liter pro Tag. Das bedeutet das im Gegensatz zur Fett- und Eiweißverdauung die Kohlenhydrataufspaltung (siehe Beispiel 1A) bereits im Mund geschieht. Jeder der einmal länger zeit ein Brötchen gekaut hat wird einen süßen Geschmack festgestellt haben.

     

    Nun gelangt der Speisebrei durch peristaltische Bewegungen durch die ca. 25cm lange Speiseröhre (Ösophagos) in den Magen.

    Magen 

    Dort wird die Nahrung mit dem Magensaft vermischt und die Verdauung beginnt. Bis zu 3 Liter Magensaft wird hier pro Tag gebildet, welches folgende Inhaltsstoffe hat:

     

    1.      Salzsäure (es besteht ein pH-Wert um 3, nüchtern 1-1,5) -> Abtötung von Bakterien, Denaturierung des Eiweiß. Bildung in den Belegzellen

    2.      Enzyme, Pepsinogen und Pepsin -> Eiweißspaltung (Pepsinogen wird durch die saure Umgebung zu Pepsin und kann so wirken). Bildung in den Hauptzellen

    3.      Schleim (Muzine) -> Schutz der Magenwand vor der Säure

    4.      Gastroferrin -> setzt aus Eisen(Fe)-Komplexen durch die Salzsäure Fe-III-Ionen frei für die Resorption im Zwölffingerdarm (Duodenum)

     

    Durch das saure Milieu bleibt die Kohlenhydratverdauung vorerst auf „Eis“. Die Hauptverdauung fängt erst im bzw. ab dem Zwölffingerdarm an.

    Der Magen mischt ständig jede 10 bis 20 Minuten den Speisebrei wie eine Mischmaschine und gibt den dann durch den Polyrus („Magenpförtner“) zum Zwölffingerdarm frei.

    Abbildung 1 – Die Magenkontraktion

    A: Speisebrei gelangt in den distalen Magen („verarbeitender“ Bereich, die untere Hälfte)

    B: Ein Reiz entsteht und die Kontraktion befördert den Speisebrei nach zum proximalen Magen (der „Vorratsspeicher“). Dabei öffnet sich der Polyrus und lässt ein Teil  der Nahrung in den Darm „frei“.

    C: Der Polyrus schließt sich wieder und die „Mischung“ wird des Speisebrei wird durch peristaltische Kontraktionen fortgesetzt. Wenn im distalen Magen ausreichend Platz ist, kommt aus dem proximalen Magen der Nachschub.

     D: nach Andauung wird der saure Speisebrei reflektorisch Portionsweise durch den Polyrus (Pförtner) in den Duodenum (Zwölffingerdarm) gedrückt.

     Die Proteinverdauung im Überblick:

    Die Verweildauer des Speisebrei hängt von der Größe ab -> 0,3mm Durchmesser. Man kann aber sagen, dass Kohlenhydrate sehr schnell den Magen passieren und Fett und Eiweiß entsprechend länger. 

    Wasser, Tee, Brühe, gekochter Reis

    ca. 1-2 Stunden

    Milch, Weißbrot, Kochfleisch, Spinat, Birnen

    ca. 2-3 Stunden

    Schwarzbrot, Kartoffeln, Äpfel, Salat, Blumenkohl, Rindfleisch

    ca. 3-4 Stunden

    Schweinebraten, Bohnen, Hering (Fettfisch)

    ca. 4-5 Stunden

    Fettes Fleisch, Ölsardinen, Räucheraal, Speck

    ca. 6-8 Stunden

    Zwölffingerdarm und Bauchspeicheldrüse 

    Der Dünndarm ist 3,5 bis 5 m lang und besitzt einen Durchmesser von 2,5 bis 3 cm. Er besteht aus drei Abschnitten: 

    1.      Zwölffingerdarm (Duodenum, ca. 20 -30 cm))

    2.      Leerdarm (Jejunum)

    3.      Krummdarm (Ileum)

    Der Zwölfingerdarm (= Duodenum) beginnt mit dem Pförtner (Polyrus) und ist an der rückwärtigen Bauchwand befestigt. In den Zwölffingerdarm mündet in einer gemeinsamen Öffnung (= Papille) der Ausfuhrgang der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und der Gallengang von der Leber.

    Abbildung 2 - Pankreas, Duodenum und Papille

    Aus der Papillekommen die Verdauungssäfte (Gallesaft und Bauchspeichelsekret)

    - Enterokinase spaltet das Trypsinogen in Trypsin
    - Endopeptidase, die die Eiweißverbindungen in ihre Moleküle spaltet
    - Exopeptidase spaltet das Eiweiß zu Dipeptiden
    - Nuclease für die Aminosäuren
    - Lipase spaltet das Fett in Glycerin, einzelne Fettsäuren, Phosphat und Cholesterol
    - Gallesaft für die Emulgierung der Fette und damit die Lipase andocken kann
    - Im basischen pH-Bereich (8 bis 9) sind alpha-Amylase, a-Glucosidasen und oligo-Glucosidasen aktiviert.
    - Amylase -> spaltet gr. Glycogen Stücke in Maltose(-dextrin)
    - a-Glucosidasen trennen einzelne Glucose Moleküle in Glucose + Galaktose/Fructose/Glucose
    - oligo-Glucosidasen spaltet die Verzweigungen der Glucose in kleinere Stücke

    Dünndarm

    Im Dünndarm findet der größte Teil der Verdauung statt; die meisten Nährstoffe gelangen von hier aus über Epithelgewebe - das alle Körperober- und Innenflächen bedeckt - ins Blut. In den Enterozyten werden mittels ATP über die Na/K-Pumpe die Nährstoffe ins Blut gepumpt.

    Die Venen des Dünndarms führen ebenso wie die meisten Magen- und Dickdarmvenen nicht direkt zum Herzen, sondern münden in der Pfortader. Diese transportiert das nährstoffreiche Blut in das Lebergewebe, und von dort aus gelangt es zurück in den Blutkreislauf.

    Das Gekröse ist eine fächerartig ausgebreitete Gewebeschicht, die den Dünndarm mit Blutgefäßen versorgt und ihm ausreichend Bewegungsfreiheit in der Bauchhöhle ermöglicht. Krumm- und Leerdarm sind vom Bauchfell überzogen, über das sie mit Nerven, Blut- und Lymphgefäßen in Verbindung sind

    Dickdarm

     Der Dickdarm hat einen Durchmesser von etwa sechs Zentimetern und ist ungefähr 1,5 Meter lang. Er dient dazu, dem Darminhalt das Wasser zu entziehen. Millionen von Coli-Keimen im Dickdarm sind an der Verdauung und Synthese von bestimmten Nahrungssubstanzen beteiligt. Diese Funktion bewirkt auch die Bildung von Gasen und damit Geruchsbildung. Der Mensch stößt pro Tag etwa einen halben Liter Darmgase aus.

    Durch die Darmperistaltik wird der feste Stuhl in den Mastdarm transportiert und dort gespeichert. Sechs Abschnitte werden beim Dickdarm unterschieden: Den Anfang machen Blinddarm und Wurmfortsatz (Appendix). Ihre Funktion ist unbekannt. Wegen der hohen Anzahl an Lymphozyten in diesem Gewebe werden aber Zusammenhänge mit dem Immunsystem angenommen.

    Es folgen der aufsteigende, der querliegende und der absteigende Dickdarm, der in einer S-Schlinge, genannt Sigmaschlinge, mündet. Diese führt weiter in den Mastdarm (Rectum) und endet im Analkanal (Anus).

    Der Analkanal ist von einem inneren und einem äußeren Schließmuskel umgeben. Der innere Schließmuskel wird vom autonomen Nervensystem gesteuert. Er erschlafft beim Kontakt mit dem Stuhl und läßt ihn in den oberen Analkanal gleiten. Der äußere Schließmuskel arbeitet willkürlich und erschlafft erst dann, wenn wir ihm den Impuls dazu geben.

    Über den Dickdarm (Colon) werden unverdauliche Nahrungsbestandteile, Darmbakterien und abgestorbene Zellen ausgeschieden. Wie schon der Name sagt, ist er dicker als der Dünndarm.
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